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Gemeinsam für Nachhaltigkeit im Gewächshaus

Der Genial Regional Verein war zu Besuch bei Mitglied Franz Schreier (r.) in Bürstadt. Er hat die ehemalige Gärtnerei Haller (Boxheimerhof) gekauft, umgebaut und zu einem Labor für Nachhaltigkeit im Gewächshaus weiterentwickelt.

Das allererste Mal trafen sich die Mitglieder des Genial Regional Vereins persönlich auf dem ehemaligen Gelände der Gärtnerei Haller. „Zuvor hatten alle Zusammenkünfte wegen Corona nur digital stattgefunden“, berichtete Vorsitzende Brigitte Zimmermann. Gegründet hatte sich der Verein nach einer Vorlaufzeit im November 2020 unter dem Namen „Genial Regional Heidelberg Rhein-Neckar e.V.“

Er setzt sich zusammen aus vielen Mitgliedern, meist Unternehmern aus der Region, die sich vor allem für Regionalität, Nachhaltigkeit und Landschaftserhalt einsetzen. Das ist die Basis für die Produkte, deren erzeugen, verwerten, verarbeiten, vermarkten sie fördern und bewerben möchten.

Weitere Mitstreiter im Genial Regional Verein sind herzlich willkommen

„Bisher sind es rund 20 Mitglieder, die zum Teil bereits in verschiedenen Verbänden und Organisationen aktiv sind. Aber auch Landwirte und Verbraucher sind dabei“, so die Vorsitzende. Der Verein ist auf der Suche nach weiteren Mitstreitern aus den Regionen Bergstraße, Heidelberg, Kraichgau und Odenwald, die sich mit den Themen nachhaltiger Produktion und Regionalität identifizieren können und helfen wollen, diese Botschaft nach außen zu tragen. Anlass zum Besuch in Boxheimerhof war, dass dort Mitglied Franz Schreier, dem die Firma ebf GmbH aus Bensheim gehört, 2013 ein Grundstück gekauft hat und mit seinem Gewächshaus experimentiert.

Genial Regional Verein im Boxheimerhof Bürstadt

Schreier ist von Haus aus Physiker, hat sich aber inzwischen zum Gärtner entwickelt. Er beschäftigt sich mit dem nachhaltigen Pflanzen und Aufziehen von Produkten in seinen besonderen Gewächshäusern, wie er sagt. „Damit fahren wir quasi doppelte Ernte ein. Zum einen mit dem was dort wächst, zum anderen durch die Energieeinsparung und die Einleitung des überzähligen Stroms ins Netz“, erklärte der Physiker den neugierigen Mitgliedern.

Er verwendet eine hagelsichere Fluorkunststoff-Folie als Schutz für das Gewächshaus. Die Folie lässt auch UV-Strahlen außen vor, sorgt aber dafür, dass die Sonnenwärme im Innenraum gespeichert wird. Weil das Gewächshaus gut gedämmt ist, hält es die Temperatur auch in der Nachts sehr gut, sagt Schreier. Bei Außentemperaturen von bis zu minus zehn Grad bleibe es innen sogar frostfrei.

Gebaut ist das Gewächshaus aus Holz und Hanfkalk. „Das ist ein natürliches Material mit sehr guten Dämmeigenschaften. Es kann wie alle verbauten Teile der Natur zurückgegeben werden“, fügt Schreier an. Auch die Folie bestehe aus solchen Bestandteilen. „Das Gewächshaus ist zu 99,9 Prozent recycelbar.“ Bisher gebe es wenige solcher Häuser in Europa, etwa in Luxemburg oder in Paris. Auch im japanischen Hokkaido stehe ein solches Modell.

Chilis in unzähligen Sorten

In Boxheimerhof werden zurzeit Chilis angebaut, unter anderem, um deren Samen zu gewinnen. Ein Mitarbeiter kümmert sich um den Anbau unzähliger Sorten. Der wird in weiteren Gewächshäusern auf dem Areal betrieben. Die Chili-Sorten wachsen auf hochwertigem Kompost, den der Abfallzweckverband ZAKB produziert, heißt es. Ein Vertreter des Verbands war beim Vereinstreffen ebenfalls anwesend. Noch fehlen spezielle Photovoltaikmodule, die in China hergestellt und in wenigen Monaten geliefert werden sollen.

Karl-Ludwig Haller ist inzwischen Mieter bei Schreier. Auf dem Areal züchtet er beispielsweise Kresse unter dem Namen „Nasch Misch“ (wir berichteten). Auf dem Gelände finden sich noch viele „Altlasten“ aus dem früheren Gärtnereibetrieb, darunter der hohe Schornstein, durch den unzählige Liter Schweröl zum Heizen der früheren Gewächshäuser geflossen sind. Auch asbesthaltige Verkleidungen gibt es hier noch. „Wir geben das Areal der Natur zurück, wollen den Boden verbessern und wahrscheinlich eine Kindergärtnerei einrichten, bei der Kinder über mehrere Monate kommen, säen, gießen und ernten dürfen“, sagt Schreier. Der Physiker möchte der nächsten Entscheidergeneration bereits in jungen Jahren die Zusammenhänge in der Natur vermitteln. Das gehe nur über das Erleben.

Nach einem Imbiss setzten sich die Mitglieder zusammen und arbeiteten bei einem Workshop das kommende Programm aus. „Der Verein hat in den nächsten Monaten viel vor. Wir möchten beispielsweise Kochkurse anbieten. Eine weitere Idee ist, einen Food-Truck. Außerdem will man weitere Regionalläden auf die Beine stellen, wie die Vereinsvorsitzende Brigitte Zimmermann sagte. Es habe viel zu besprechen gegeben, bei dieser ersten persönlichen Begegnung.

Die Homepage des Vereins www.genialregionalverein.de ist gerade online gegangen, aber viele Bereiche müssen noch mit Inhalten gefüllt werden.

Zusätzlich zur neuen Webseite ist der Genial Regional Verein auch auf Social Media Kanälen mit eigenen Auftritten vertreten. Hier findet Ihr dazu die Links.

Facebook : https://www.facebook.com/genialregionalverein

Instagram : https://www.instagram.com/genialregionalverein/

YouTube : https://www.youtube.com/channel/UCL0oBaoxlX5hK0PcQoKQCRg 

Folgen Sie uns einfach in den Sozialen Medien und Besuchen Sie unsere Webseite. Wir werden in den nächsten Monaten dort von unserer Arbeit mit dem Fokus auf Bildung in den Bereichen Regionalität, Nachhaltigkeit und Landschaftspflege berichten.

Den Bericht dazu von Christine Dirigo im Südhessen Morgen finden Sie hier : Gemeinsam für Nachhaltigkeit – Bürstadt – Nachrichten und Informationen (mannheimer-morgen.de)

Text-Quelle : © Christine Dirigo

Bild-Quelle : Ottmar Meissner

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